Post-X-Depression

Manchmal ist man niedergeschlagen, motivationslos, sprich deprimiert1. Es es leicht irgendwelche Ursachen bspw. in sozialen Interaktionen zu finden.

“Irgend Jemand muss schuld daran sein, dass ich mich schlecht befinde” – diese Art zu schliessen ist allen Krankhaften eigen, und zwar je mehr ihnen die wahre Ursache ihres Sich-Schlecht-Befindens, die physiologische, verborgen bleibt

Genealogie der Moral, Nietzsche, S. 138

Beispiel für Dinge, die mich verschleiert deprimieren:

  1. gestern oder vorgestern Alkohol getrunken zu haben2
  2. gestern oder vorgestern Marathon gelaufen zu sein3
  3. gestern zu viel Pizza gegessen zu haben

Ja, das sind alles rein körperliche Dinge4, die mit niemand anderem etwas zu tun haben. Gleichzeitig habe ich bei all diesen Dingen keine direkte emotionale Verknüpfung zwischen Ursache und Wirkung – das meine ich mit verschleiert.

Ein nicht physiologisches nicht-offensichtliches Beispiel war die Lektüre von Hans Falladas Kleiner Mann was nun? Das war eine Woche voller Niedergeschlagenheit und erst danach war ich in der Lage den eigentlichen Grund zu erkennen.

Was ziemlich ärgerlich ist, da es wesentlich erträglicher ist, deprimiert zu sein, wenn man die Ursache kennt.


  1. Im nicht-klinischem Sinne. 

  2. Kater ist ein bekanntes Konzept, was hier an Tag 1 den Grund der Depression entschleiert. 

  3. “Post Marathon Depression” generiert Google-Treffer, was mich dann beruhigt hat. 

  4. Was meine Laune ebenfalls ruiniert, sind thermoregulatorische Probleme, welche ich aber meist, anders als die Laune, nicht bemerke. Heutzutage ist meine