Die ewige Wiederkehr

„Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeder Schmerz und jede Lust und jeder Gedanke und Seufzer und alles unsäglich Kleine und Grosse deines Lebens muss dir wiederkommen, und Alles in der selben Reihe und Folge“ — Friedrich Nietzsche

Die meisten Situationen in unserem Leben wiederholen sich. Nicht genau so, jedoch oft sehr ähnlich. Viele Fragen wiederholen sich. Ist es in Ordnung heute zu naschen? Soll ich heute zum Sport gehen? Ist es so entscheidend, ob wir ja oder nein sagen? Ist es nicht nur ein einziges Mal, um das es hier geht?

Menschen sind sehr denkfaule Wesen, und wenn sie in Situation A entschieden haben, etwas zu tun, werden sie sich sehr wahrscheinlich in Situation B genau so verhalten, wenn Situation A und B sich ähnlich sind.

Die Frage, ob man heute zum Sport gehen soll, obschon man nicht wirklich Lust dazu hat, wird immer wieder auftreten. Sage ich nein, sage ich für alle ähnlichen Situationen nein. Das heißt, ich sage vielleicht zu tausendmal Sport in meinem Leben nein.

Oder ich sage, ja eine Ausnahme ist ok, ich esse ein Stück Kuchen, dann sage ich nicht ja zu einem Stück, sondern sage ja zu hunderten Stücken, wenn wir uns in einer gewöhnlichen Situation befinden. Die Frage müsste also viel eher lauten:

Ist es in Ordnung hunderte Stücke Kuchen zu essen?


Kann ich es vertreten, tausend Mal diese Entscheidung zu treffen? Sage ich, es ist okay, an einem Geburtstag eine Ausnahme zu machen, dann ist jeder Geburtstag eine Ausnahme. Entscheidet man sich an einem Tag, eine Ausnahme zu machen, ist diese Entscheidung verantwortlich für alle Ausnahmen, die man machen wird.