Frustrationstoleranz
Im Mathematikstudium lernt man Frustrationstoleranz.
Diesen Satz hat man immer wieder gehört und immer wieder gesagt. Wenn man also als Mathematikstudent frustriert ist, denkt man sich also nichts dabei. Es ist eben ein Teil der Berufsbeschreibung.
Doch um welche Frustration geht es dabei? Um die Frustration, dass man etwas nicht versteht, obwohl man will, dass man die Aufgaben nicht lösen kann, obwohl man Stunden darüber nachgedacht hat? Oder geht es um die Frustration, dass man die Aufgaben überhaupt machen muss? Ich wollte oft einfach nach Hause gehen, doch dann sagte mein Abgabepartner immer:
Janot, wir müssen noch die Aufgaben machen.
Oder geht es vielleicht um die Frustration, dass man vom Leben gelangweilt ist, dass man nicht weiß, was man machen soll und sich nicht zu fragen wagt, was man machen will?
Wann wird Frustrationstoleranz zur erlernten Hilflosigkeit und der Satz:
Im Mathematikstudium lernt man Frustrationstoleranz.
eine Falle?